Die
2. Meditation
Descartes
zweite Meditation baut auf dem Fundament der ersten Meditation auf,
dem universellen Zweifel. Er stellt die Arbeitshypothese auf, dass
nichts bleibt, außer dem allgemeinen Skeptizismus.
Trotzdem
muss er für seine Überlegungen voraussetzen: „Ich bin, ich
existiere.“
Dieser
Annahme entspringen allerdings weitere Fragen, nämlich wie sich das
„Ich“ überhaupt definieren lässt. Das „Ich“ ist ein Mensch,
der wiederum ein Lebewesen ist. Das bringt ihn zu der Erkenntnis,
dass jede Frage aus sich heraus eine neue Frage gebärt. Dieser
Denkansatz führt demnach zu keinem Ergebnis.
In der
Folge unterteilt er den Menschen in Körper (res extensa) und Geist
(res cogitans).
Der
Körper ist seiner Auffassung nach täuschbar, genau wie die Teile
des Geistes mit denen er verknüpft ist, die Sinne.
Nur das
Denken, abseits der Wahrnehmung, hat einen uneingeschränkten, festen
Bestand.
„Ich
bin, ich existiere, und zwar solange ich denke.“
Der Mensch
ist somit nur ein „denkendes Etwas“.
Allerdings
ist er nicht im Stande Urteile über die Welt zu fällen, da diese
der Wahrnehmung entspringen, der man nicht uneingeschränkt trauen
kann.
Dem Verstand
bleibt nichts außer dem subjektiven, rationalen Vorstellen.
Descartes
angestrebte unumstößliche Wahrheit, der archimedischer Punkt,
findet sich letztlich in der Feststellung, dass der Satz „Ich
bin, ich existiere“ notwendig wahr sein muss, solange er dem
Denken des Menschen entstammt.
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